So, raus aus dem Train und rein ins Terminalgewühle. Schlendernderweise bewegte ich mich langsam in Richtung des richtigen Gates. Weil ich eh noch viel Zeit hatte wollte ich schon mal in Shoreview anrufen und da ich mein Handy nicht mitgenommen hatte, blieb da nur der Griff zum öffentlichen Fernsprechhörer. Gesagt getan und trotzdem: Denkste! Das Ding nahm zwar meine Quarter-Münzen gerne an und bedankte sich auch brav per Ansagerstimme, eine Verbindung nach Minnesota wollte es aber nicht herstellen. Nach ich weiß nicht mehr wie vielen Münzen habe ich dann einfach aufgegeben. Vielleicht stehen die Teile da ja auch nur rum um einen von seiner Münzlast zu befreien. Dieses Mysterium konnte ich bis heute nicht abschließend klären. Zurück am Gate war es fast schon Zeit für das Boarding. Dachte ich jedenfalls. Delta Airlines war da noch etwas anderer Meinung. Ein kurzes Gespräch mit einem Amerikaner der ins selbe Flugzeug wollte und das Pech hatte von mir gefragt zu werden erhellte die Situation ein wenig für mich. Ein technisches Problem hielt uns noch von unserem Flug ab. So wirklich hat man uns auch nie erklärt was da nun nicht stimmte. Jedenfalls war man nach einer Weile wohl der Meinung das der Flieger für den einen Flug noch gut genug sei. Endlich saß ich wieder in einem gemütlichen Flugzeugsitz. Inklusive der Gewissheit am Ziel endlich ein Bett zu haben und Leute die mich abholen, oder war es andersrum? Nach wieder eher unspektakulären 2 Flugstunden gingen wir in den Sinkflug über um schließlich auf dem Internationalen Flughafen Minneapolis/St.Paul zu landen. Raus aus dem Flugzeug und einen ewig langen Gang entlang, davon haben die hier echt viele! Eine Treppe runter, um die Ecke und Bingo! Die Gepäckbänder! Und Juchhuu! Mein Koffer hatte es auch bis hierher geschafft. Nur leider war weit und breit nichts von meiner Tante zu sehen. Naja, sie wird schon noch kommen oder wartet woanders. Draußen war es mittlerweile schon dunkel geworden und auch die Halle leerte sich langsam aber sicher. Kurz darauf stand ich da mit meinem Koffer fast ganz allein zwischen den Bändern. Irgendwie kam mir das langsam merkwürdig vor. Wie waren doch relativ pünktlich gelandet, trotz des Hickhacks in Atlanta mit dem Technikproblem. Als ich schon erschöpft und einsam an meinen Koffer gekuschelt die Nacht auf einem Gepäckband verbringen wollte kam endlich meine Tante um die Ecke. Sie war schon lange da gewesen, hatte aber von dem freundlichen Delta-Mitarbeiter gesagt bekommen, die Maschine hätte Verspätung und sei noch nicht gelandet. Leider war er das wohl falsch informiert. Denn ich war da schon auf dem Weg zum Baggage Claim. Wenigstens konnte er ihr bestätigen, dass ich im Flieger drin sei. Auch wenn mein Name mal wieder dem anderen Geschlecht zugeordnet worden ist 🙂 Anders kann man „Ja, sie war an Bord“ wohl nicht interpretieren. Aber hey! Ich bin da und es kann zum zuhause auf Zeit gehen, nach Shoreview. Von der Fahrt habe ich echt nicht viel mitbekommen. Es war ja schon dunkel und ich war hundemüde nach dem langen Flug. Irgendwann durfte ich dann endlich ins gemütliche Bett fallen und schlafen.

Ja, so war das. Im nächsten Teil gehts dann das erste Mal auf Entdeckungsreise, natürlich nicht ohne einen gehörigen Kulturschock 🙂